Die Bundesregierung hat die Einführung digitaler Fahrzeugdokumente beschlossen. Seit Kurzem steht mit der „i-Kfz-App“ eine Anwendung bereit, über die Autofahrende ihren Fahrzeugschein
digital hinterlegen und bei Kontrollen vorzeigen können. Doch der Automobilclub AvD mahnt zur Vorsicht: Der technische Aufwand sei hoch, viele Fragen zur Sicherheit und zum Datenschutz noch ungeklärt.
Entwickelt wurde die App vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) und der Bundesdruckerei. Sie ermöglicht es, Fahrzeuge an-, ab- oder umzumelden, ohne eine Zulassungsstelle aufsuchen zu müssen. Um den Fahrzeugschein zu digitalisieren, wird ein Personalausweis mit aktivierter Onlinefunktion benötigt. Diese Hürde ist jedoch groß: Laut einer Umfrage der Max-Planck-Gesellschaft nutzen nur 35 Prozent der Deutschen diese Funktion überhaupt. Alternativ soll künftig bei der Zulassung ein QR-Code ausgegeben werden.
Auch der geplante digitale Führerschein soll bereits 2026 in Deutschland verfügbar sein. Das wäre deutlich vor der EU-weiten, einheitlichen Einführung des digitalen Führerscheins bis zum Jahr 2030 und eine nur nationale Umsetzung, die im Ausland nicht genutzt werden kann. Hinzu kommt, dass der Aufwand für den Besitzer sehr komplex ist und ebenfalls eine aktive Onlinefunktion des Ausweises voraussetzt. Grundsätzlich begrüßt auch der Autoclub AvD die Digitalisierung, aber sie müsse für alle anwenderfreundlich und sicher sein.
Denn auch beim Datenschutz sieht der Automobilclub Nachholbedarf. Noch sei unklar, wie sicher die Daten bei der digitalen Übermittlung und Speicherung tatsächlich seien. Zudem gebe es rechtliche Unsicherheiten, etwa bei Verkehrskontrollen, da noch nicht alle Behörden über die neuen Verfahren informiert seien. Selbst das KBA empfiehlt aktuell noch, die Papierform des Fahrzeugscheins dabeizuhaben. ampnet/aum
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